Mittwoch, 31. März 2010

Solidarität mit Bonanno und Christos in Lissabonn

Am vergangenen Dienstag, 23. März wurden am Eingang, im Büro und auf der Straße in der Umgebung der Handels-, und Wirtschaftsabteilung der griechischen Botschaft im Bezirk Saldanha in Lissabonn einige Hundert Flugblätter verteilt.

Nachfolgend der Text des verteilten Pamphlets:
"Freiheit für alle, in Griechenland und überall"

Es ist wahr, die Situation in Portugal ist dieselbe wie die in Griechenland. Bevölkerungen die in Armut leben, in einem alltäglichen Elend in dem wir fühlen dass sich das Leben in ein Überleben verwandelt, in einem Ausmaß, dass die Bosse und Banken uns jeden Moment und jeden Bereich stehlen, der einmal unserer war. Polizei, Gerichte und Gefängnisse für diejenigen, die es wagen sich mit diesem Elend zu konfrontieren, und mit jedem Mal mehr, gleichsam für diejenigen, die keine Konfrontation eingehen. Menschen die mit einer widerlichen Regelmäßigkeit verfolgt, geschlagen oder durch Polizeischüsse getötet werden, weil wir alle eine potentielle Bedrohung darstellen, "einfach nur weil," weil der Staat die Autorität hat und die Waffen sowie Angst vor der Revolte. Gefängnisse, die genau ihre Funktion erfüllen: die Würde zu eliminieren, als Deponie für die Unerwünschten zu dienen sowie als Exempel und um die Widerspenstigen hinzurichten. Hinrichten, schlicht und einfach hinrichten. Aber in Portugal, wie in Griechenland, wie überall, gibt es jene, die angesichts dieses ausbeuterischen Systems, der Unterdrückung, der Vernichtung von allem, dass noch frei atmet, nicht versteinert stehenbleiben. Es gibt jene, die die Verzweiflung und Resignation beiseite schieben und das Leben mit Nägeln und Zähnen packen, und zum Angriff übergehen. Christos Stratigopolous und Alfredo Maria Bonanno sind nur zwei dieser Individuen, im Oktober 2009, in Folge eines Banküberfalls in Trikala, in Griechenland verhaftet. Unabhängig der Verbrechen derer sie angeklagt werden, ist das Verbrechen, das sie begangen haben, der Kampf für die Freiheit. Wir wollen im speziellen die missbräuchliche Inhaftierung von Alfredo M. Bonanno brandmarken. Er sitzt in unakzeptablen Bedingungen im Gefängnis von Koridallos(Athen) ein, noch zusätzlich verschlimmert durch den Versuch der Staatsanwaltschaft, ihn mit einem anderen Banküberfall zu belasten, der im Juli 2009 stattfand. Die Rachepolitik des Staates hat die physische und psychologische Vernichtung dieses 73 jährigen Kameraden/Gefährten zum Ziel, der mit ernsten gesundheitlichen Problemen konfrontiert ist. Alfredo Bonanno ist ein Anarchist, der seit Jahrzehnten in der Bewegung involviert ist, der aktiven Widerstand gegen die Diktatur der griechischen Oberste(1967-1974) leistete, und Autor und Herausgeber von vielen anarchistischen Texten ist. Dies sind die wahren Gründe für die er unter Bedingungen gefangen gehalten wird, die sein Leben bedrohen.

Wir fordern die sofortige Freilassung von Alfredo Maria Bonanno.
Für die Zerstörung aller Gefängnisse.

Internationale Solidaritätsinitative mit Alfredo Maria Bonanno und Christos Stratigopolous.

Am selben Tag wurde ein Banner mit der Textzeile "Gegen den griechischen Staat und alle Gefängnisse / Freiheit für Bonanno und Christos" am Alameda-Brunnen in Lissabonn angebracht. (siehe Foto)

Quelle + Bilder: Indymedia