Freitag, 22. Februar 2008

Alfredo Bonanno - Vom Zentrum zur Peripherie

Mantz, Grebel & Reublin

Kein Mensch mit etwas Selbstachtung wird dem Staat irgend eine positive Funktion zugestehen wollen. Daraus ergibt sich die logische Folgerung, dass diese Funktion - da sie nicht positiv ist - negativ sein, also jemanden - zum Nutzen von jemand anderen - Schaden zufügen muss. Aber der Staat ist nicht nur Idee allein, er hat auch eine materielle Seite. Diese "Seite" besteht aus PolizistInnen und Kasernen, aus MinisterInnen und Ministerien, aus Priestern und der Kirche (auch aus denn jeweiligen Kirchengebäuden, in dem sich der Kult des Betruges und der Lüge abspielt), aus dem/der BankierIn und der Bank, aus den SpekulantInnen und ihren Büros - bis hinunter zu dem/der einzelnen SpitzelIn mit seinem mehr oder weniger komfortablen Vorstadtapartment. Entweder ist der Staat diese deutlich bestimmbare Gliederung oder er ist gar nichts: eine eitle Abstraktion - ein theoretisches Modell, das schlechterdings nicht angegriffen und zerschlagen werden kann.
Natürlich ist der Staat auch in uns und anderen vorhanden. Er ist somit auch eine Idee. Aber als Idee ist er von den physischen Orten und Körpern abhängig, die ihn realisieren. Es ist nur dann möglich, einen Angriff auf die Idee des Staates - die wir auch, meist ohne sie wahrzunehmen, in uns tragen - zu unternehmen, wenn wir seine geschichtliche Materialisierung - wie sie uns, in Fleisch und Blut verkörpert und in Ziegelsteinen und Mörtel aufgeführt, gegenübertritt - in der Absicht, sie zu zerschlagen, körperlich attackieren.
Wie soll dieser Angriff aussehen?


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