Montag, 9. November 2009

Wir sind keine Sklaven, wir sind Dynamit.

Wir sind keine Sklaven, wir sind Dynamit.

Es sind alte Angelegenheiten, aus dem letzten Jahrhundert. Das Elend schien im Westen durch den Fortschritt verbannt, doch lässt es nun erneut seine Klauen ausfahren. Zwar springen Bankiers noch nicht aus den Fenstern, die Strassen jedoch füllen sich mit Armen. Fabriken und Betriebe schliessen ihre Tore. Millionen von Menschen verfügen nicht mehr über die Mittel um der Zukunft entgegen zu treten. Es wurde ihnen versprochen, dass ein auf den Knien verbrachtes Leben, zwischen einer Arbeit zum Vorteil eines Chefs und dem Gehorsam gegenüber dem Willen der Autorität, ein zumindest ruhiges Überleben garantieren würde. Inzwischen ist es für einen jeden deutlich, dass dies eine Lüge war.

Es sind alte Angelegenheiten, aus dem letzten Jahrhundert. Die Reihen an den Essensausgaben schwellen an. Die Anzahl der Diebstähle in den Supermärkten steigt konstant. Immer mehr Menschen geraten in die Mühlen der Justiz. Und während man unten versucht, nicht an Hunger zu sterben, bereiten sie sich oben auf das Schlimmste vor, auf die gefürchtete soziale Explosion. Es gilt eine 'Nulltoleranz'-Politik für jeden der das Gesetz bricht, sie bauen neue Gefängnisse für Einheimische und Migranten, die videoüberwachten Stadtviertel werden militarisiert, ob nun permanent oder in Momenten wenn die Wut zu rasen anfängt. Die Armen müssen es wissen: einzig entbehrungserfülltes Sterben oder Selbstmord wird ihnen zugestanden.

Es sind alte Angelegenheiten, aus dem letzten Jahrhundert. Heutzutage strecken immer mehr Individuen ihre Hände nach den Orten aus, wo der Reichtum sich in Überfluss befindet. Einige davon tragen auch einen Traum in ihrem Herzen, wie die zwei Anarchisten, Christos und Alfredo, die am 1. Oktober nach einem Banküberfall in Griechenland verhaftet wurden. Der erste hat die Bank bewaffnet überfallen. Sie sagen, dass der zweite ihm geholfen hat, indem er die Beute sicher stellte. Diese zwei Anarchisten, der eine aus Griechenland, der andere aus Italien, sitzen derzeit hinter Gitter. Das Gefängnis ist das zugesicherte Schicksal für jene, die sich nicht damit abfinden im Elend zu krepieren, die Zukunftsverheissung für die Feinde aller Ausbeutung und Autorität.

Es sind alte Angelegenheiten, aus dem letzten Jahrhundert. Eine in Trümmer liegende Ökonomie, Arbeitslosigkeit ohne Ende, Verschlechterung der Lebensumstände, einen durch die Folterknechte der Mächtigen geschürten Krieg zwischen den Armen, einen sich vom schleichenden Gang in den vollen Galopp bewegenden Rassismus, ein durch die technologische Entwicklung bedrohter Planet, Staaten, die den honigsüssen Lauf der Demokratie durch den Essig des Totalitarismus eintauschen...
In dieser improvisierten Rückkehr in die Vergangenheit, fehlt nur noch etwas: die beleidigte Würde, die die Verzweiflung verjagt und sich in Aktion umwandelt. Die Freiheit, die aufhört das Recht zu sein der Autorität Gehorsam zu leisten und erneut allen Formen der Macht zu trotzen beginnt.
Dass das Verlangen um zu leben, sich nicht mit dem bereits Bestehenden zufrieden gibt und gegen den Stand der Dinge zum Angriff übergeht, für etwas das es noch nie gegeben hat.

Es ist eine alte Angelegenheit, aus dem letzten Jahrhundert- der Aufstand.

Anarchisten


A robbery in greece